Produktmanager Aufgaben sind vielfältig. Während Prozessrichtlinien und Stellenbeschreibungen für viele Unternehmensbereiche und Positionen relativ transparent formuliert werden können und in der Regel verständliche Handlungsanweisungen enthalten, finden sich in den entsprechenden Dokumenten für das Produktmanagement oft eher abstrakte Formulierungen. Meine eigene Stellenbeschreibung als PM vor vielen Jahren enthielt folgenden Satz:
.
„Er ist Ansprechpartner für Produktideen und sorgt für eine systematische Ideenfindung, für Produktverbesserungen und Innovationen“.
.
Oder ein Beispiel aus einer Prozessrichtlinie für das Produktmanagement:
.
„Der Produktmanager setzt Produktwünsche für innovative und marktfähige Produkte/Systeme um“.
.
Ideenfindung lässt sich nicht standardisieren
Produktmanager Aufgaben lassen sich nicht in ein so starres Gerüst packen, wie das beispielsweise im Einkauf oder Vertriebsinnendienst möglich ist. Daran liegt Gefahr und Reiz der Tätigkeit zugleich. Vor allem Ideenfindung und Produktdefinition bedürfen einer gewissen Freiheit, schließlich zählt alleine das Ergebnis einer Produktentwicklung, unabhängig vom Ideenfindungsprozess. Produktideen können beispielsweise im Rahmen von Design-Thinking-Workshops, Kunden- oder Vertriebsgesprächen, Serviceterminen oder Messebesuchen zustande kommen. Folglich macht es wenig Sinn, Produktmanager Aufgaben diesbezüglich zu konkretisieren.
Um so deutlicher können Produktmanager Aufgaben für die Phasen der Lastenefterstellung und Markteinführung beschrieben werden. Auch die Schritte zur Erstellung der Produktroadmap und Abläufe zur Kommunikation mit Vertrieb und Geschäftsführung lassen sich eindeutig beschreiben. Diesbezüglich finden sich in den Prozessrichtlinien meist detaillierte Handlungsanweisungen.
.
Produktmanager Aufgaben richten sich nach den Zielen des Unternehmens
Produktmanager werden zum Großteil dafür bezahlt, Zukunftsszenarien zu bauen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Haupttätigkeit sollte daher auch in der Identifikation potentiell innovativer, gewinnbringender Ideen und in deren Umsetzung liegen.
In der Regel mit vielen Stolpersteinen behaftet, ist der anschließende Weg von der Ideenfindung zur Umsetzung. Wer sich schon einmal mit dem Thema Unternehmensgründung beschäftigt hat und die einzelnen Schritte zur Umsetzung einer Geschäftsidee durchgespielt und vielleicht sogar in die Tat umgesetzt hat, weiß von den Schwierigkeiten. Nicht umsonst werden PMs daher auch als Unternehmer im Unternehmen bezeichnet.
Bei der Produktdefinition ist es Aufgabe des Produktmanagements, ausgehend von der Endkundenperspektive, auch vorgelagerte Bereiche zu berücksichtigen. Das heißt auch die Bedürfnisse von Distribution/ Logistik, Service, Vertrieb, Montage, Lagerung, Produktion und Einkauf müssen in den Produktentstehungsprozess mit einfließen.
Sowohl für die Produktplanung als auch für die Betreuung von Produkten im Produktlebenszyklus stehen dem Produktmanager verschiedene Tools zur Verfügung. Viele dieser Tools sollen die Entscheidungsfindung vereinfachen (z.B. Portfolioanalysen), andere dienen als Kommunikationsmittel (z.B. Produkt-Roadmap).
Im Idealfall arbeiten Produktmanager wenig fremdbestimmt und eher zielorientiert. In einer guten Produktmanagement Organisation findet sich ein Mix aus standardisierten, widerkehrenden Aufgaben und genügend Freiraum für Kreativität und Troubleshooting. Warum das so wichtig ist, findet sich in meinem Artikel zur Kapazitätsauslastung und negativem Multitasking. Persönlich halte ich das Produktmanagement daher auch für einen Bereich, in dem Zeit- und Selbstmanagement wesentliche Erfolgsfaktoren sind.
.
Was sind keine Produktmanager Aufgaben
Produktmanagement ist kein Vertrieb und auch kein Vertriebsinnendienst, Pre-Sales oder After-Sales. Die Unterstützung bzw. Teilnahme an Tätigkeiten dieser Funktionsbereiche sollte durch Eigeninitiative der Produktmanager und mit dem Ziel der Markt- Produkt- oder Wettbewerbsanalyse erfolgen. In manchen Organisationen bestehen Produktmanager Aufgaben auch hauptsächlich aus Tätigkeiten, die kein anderer Funktionsbereich ausüben möchte. In einem Seminar von Peter Kairies habe ich vor einigen Jahren diesbezüglich den Begriff „Edelmülltonne“ kennengelernt und halte das für sehr zutreffend. Schuld daran sind einerseits unklare oder schlimmstenfalls nicht vorhandene Prozessrichtlinien. Andererseits müssen Produktmanager Aufgaben auch kommuniziert werden, insbesondere wenn das PM noch sehr jung bzw. bisher nicht im Unternehmen etabliert war. Auch braucht das Produktmanagement die Unterstützung sowie regelmäßiges Feedback der Unternehmensleitung. Dazu ist eine entsprechende organisatorische Angliederung sinnvoll. Unbedingt notwendig ist das Selbstverständnis des Produktmanagements als agierende, treibende Kraft im Unternehmen.
.
Schreibe einen Kommentar